Michael Berrer: Insights eines ehemaligen Profi-Tennisspielers
Nach 18-Jahren Profi-Tennissport hat Michael Berrer nicht nur sportlich eine bewegte, von vielen Titelgewinnen gekrönte Karriere vorzuweisen. Wir haben daher die Chance genutzt, um von unserem Orthomol Sport-Athleten aus erster Hand zu erfahren, warum mentale Fitness so wichtig ist, wie er sich während der Matches verpflegt und was er ambitionierten Tennisspielern rät. Eines vorweg: Michaels Tipps sind nicht nur für Tennis-Sportler interessant, denn es geht im Interview auch um vier „Superkräfte“, die sich auch in Eurem beruflichen Alltag einbinden lassen.
Michael, du warst 18 Jahre lang erfolgreicher Profi-Tennisspieler. Wann wurde Dir klar, dass Du
in den Profi-Sport einsteigen willst und das auch kannst?
Das ist eigentlich ganz einfach zu erklären. Mit sieben Jahren habe ich angefangen, Tennis zu spielen. Mit 15 bin ich dann zum TEC Waldau Stuttgart gewechselt, damals und auch heute eine der Top-Talentschmieden im Tennis. Dort gab es eine Bundesliga Mannschaft und in meinem ersten Sommer habe ich dort bei einem Match Balljunge sein dürfen. Das hat mir allerdings echt keinen Spaß gemacht. Dafür hat mich das Profitennis gepackt. In einem Umfeld voller gleichgesinnter Jungs in meinem Alter, die nur Tennis im Kopf hatten, habe ich in diesem Sommer 1995 für mich entschieden, dass ich mal Tennisprofi werden möchte. Balljunge war ich danach übrigens nicht mehr. Ich wollte lieber der sein, dem jemand die Bälle bringt (lacht).
Was waren die Highlights deiner Karriere, was die größten Herausforderungen?
Die erste Herausforderung war der direkte Wechsel vom Freizeitsport als Schüler in den Profibereich. Ich hatte keine Ahnung, was das genau bedeutet und habe weiterhin recht amateurhaft und wenig intensiv trainiert. Erst mit 21 habe ich nach dem Wechsel zu meinem langjährigen Mentor Günther Metzger, dem Cheftrainer des Württembergischen Tennis Bundes, gelernt, was es heißt, hart zu arbeiten. Von heute auf morgen war es nicht mehr eine Tenniseinheit am Tag, sondern es waren drei. Dadurch habe ich mich schnell verbessert, denn für harte Arbeit benötigt man kein Talent.
Die kontinuierliche Verbesserung hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Schwieriger war da schon das Privatleben. Weil ich irgendwann ständig um die ganze Welt gereist bin, konnten meine damalige Freundin, heutige Frau, und ich uns nur selten sehen. Wir waren schon in der Schule zusammengekommen. Das war eine Herausforderung und ich bin ihr bis heute dankbar, nach mehr als 22 Jahren, dass sie mich bei meinem Traum mit so viel Verständnis unterstützt hat.
Highlights waren einige dabei, darunter natürlich Davis Cup für Deutschland zu spielen, gegen Rafael Nadal zu gewinnen, und das letzte Match als Profi mit dem Deutschen Meister Titel abzuschließen. Aber auch die vielen Schlachten auf den Nebenplätzen mit engem Zuschauerkontakt waren eine Bereicherung.
Du hast parallel zu deiner aktiven Zeit als Tennisprofi erfolgreich ein Psychologie Studium absolviert.
Was waren die Beweggründe, diese Doppelbelastung auf dich zu nehmen?
Das Studium war für mich in vielerlei Hinsicht wichtig. Zum einen hat man selbst als Profi viel Zeit zwischendurch, gerade während der Turniere. Die sollte man meiner Meinung nach sinnvoll nutzen. Das ist mir glücklicherweise gelungen. Zum anderen war es gut, zum Sport einen Ausgleich zu haben, der einem auch Bestätigung gibt. Wenn es mal wieder eine sportliche Niederlage gab, konnte ich mich mit dem Studium wieder schnell ablenken und Kraft tanken. Zum anderen habe ich auch Psychologie gewählt, weil ich den Erfolg und vielmehr den Misserfolg besser verstehen wollte. In den meisten Fällen spielt der mentale Aspekt eine entscheidende Rolle.
Wie würdest du die Erfolgsfaktoren Psyche und Physis gewichten?
Wie bereits erwähnt, bin ich davon überzeugt, dass Tennis zu einem hohen Anteil über mentale Stärke und mentale Fähigkeiten entschieden wird. Unter den Top 300 sind die meisten Spieler technisch ausgereift und auch körperlich in einem vergleichbaren Zustand. Hier macht der psychologische Teil den Unterschied. Das wird meiner Meinung nach noch immer unterschätzt. Mentales Training hat immer noch ein negatives Image, dabei ist es so hilfreich und ich hätte einige Meilensteine nicht ohne die Hilfe meiner Sportpsychologen geschafft. Das hat mich auch dazu bewogen, neben meinem Job als Unternehmenscoach das Thema mentale Stärke weiter in die Tenniswelt zu tragen.
Bei einem Orthomol Sport-Tennis Event im vergangenen Jahr hast du einen sehr mitreißenden und motivierenden Vortrag gehalten: War es schon immer deine Stärke, dich selbst und andere zu pushen, um auf den Punkt Bestleistung abzurufen?
Ich hatte das Glück, dass ich in meiner Jugend tatsächlich in einem Umfeld von herausragend guten Jugendlichen trainieren durfte. Hier haben wir uns gegenseitig hochgepusht und schnell gelernt, dass man schon Gas geben muss, um dranzubleiben. Meine Mutter hat mir vor ein paar Jahren erzählt, dass ich als 16-jähriger einen Zettel über dem Bett hängen hatte, auf dem stand: „Ich kann, ich will, ich muss.“ (lacht) Das würde ich heute wohl ein wenig umformulieren, aber es zeigt, dass ich einen gewissen Grundantrieb hatte. Ich denke aber, dass neben Motivation auch eine klare und gute Zielsetzung nötig ist. Motiviert sind viele Spieler, aber wenn das Umfeld die Anforderungen nicht richtig definiert, bleibt die Willenskraft irgendwann auf der Strecke. Eines ist aber klar: Pushen und Topleistung auf den Punkt abzurufen, kann man lernen, dazu braucht man kein extrovertierter Mensch zu sein oder kein außergewöhnliches Talent zu haben.
Du sprachst in dem Vortrag von vier Superkräften – was genau ist damit gemeint?
Die vier Superkräfte bilden die Basis für Top-Performance, die ich und ganz viele erfolgreiche Menschen, mit denen ich mich ausgetauscht habe, für hochrelevant halten. Der Ansatz ist pragmatisch und leicht greifbar und aus meiner Sicht ist es genau das, was wir beim Tennis und auch im Beruf brauchen.
Das ist erstens die Langfristmotivation, also, was treibt uns morgens aus dem Bett; zweitens Widerstandsfähigkeit, wie gehen wir mit Rückschlägen um; drittens Fokussierung, also, wie bringen wir Leistung, wenn’s zählt; und viertens Teaming, wie schaffen wir ein Umfeld für Top-Leistung.
Was würdest du Tennisspielern raten, die eine Profi-Karriere anstreben?
Ich denke, jeder Spieler muss individuell betrachtet werden und es gibt kein Patentrezept. Der mentale Aspekt sollte aber auf jeden Fall schon recht früh ins Training einfließen und sollte auch gerne große Visionen und Träume beinhalten. Was spricht dagegen, dass ein 15-jähriger den Traum äußert, einmal die Nummer eins der Welt zu werden. Roger Federer hat das in diesem Alter auch getan. Das weckt die extra Portion an Willenskraft und Einsatz, die notwendig ist, um in der Weltrangliste hochzukommen.
Der Weg über College Tennis in den USA ist auch eine Option, da man viele Matches spielt und noch zusätzlich ein abgeschlossenes Studium einfahren kann. Klar ist aber eins: Man muss ein Umfeld finden, das Erfahrung im Profitennis hat, damit man die richtigen und notwendigen Schritte geht - und das Ganze so früh wie möglich.
Haben sich in deinen Augen das Tennisspiel an sich und das Training über die Jahrzehnte verändert? Wenn ja, inwiefern?
Auf jeden Fall. Das Training wird definitiv immer professioneller und es wird immer mehr Wert auf Trainingsplanung, Ernährung und Regeneration gelegt. Spannend sind die Next-Gen-Spieler, die in den kommenden Jahren den Sport dominieren werden. Hier spielt der mentale Aspekt eine immer größere Rolle. Matteo Berrettini wurde zum Beispiel beim Sieg beim Mercedes Cup 2019 neben seinem Tennistrainer von einem Mentaltrainer begleitet. Das setzt neue Maßstäbe, die aber den Unterschied machen.
Welche Bedeutung hat in deinen Augen eine ausgewogene Ernährung für den sportlichen Erfolg?
Ernährung wird immer wichtiger und spielt eine sehr große Rolle im Hinblick auf Leistung, aber auch auf die Regeneration. Heute spielen Profis immer länger und die richtige Ernährung trägt sicherlich dazu bei. Gerade als Profi im Reisestress ist es nicht immer einfach, optimal zu essen, da bin ich ein großer Fan von Nahrungsergänzungsmitteln. Mein langjähriger Ausrüster Orthomol Sport bietet hier ein tolles Produktsortiment, das perfekt auf die Bedürfnisse von Sportlern – speziell auch im Tennis – abgestimmt ist.
Verpflegung in den Spielpausen: Worauf kommt es an, was braucht ein Tennis-Spieler, um auch lange Matches durchzuhalten?
Früher habe ich mir immer Bananen und Riegel reingehauen, schon von Beginn des Matches. Mittlerweile habe ich erkannt, dass in einem normalen Best of 3 Match ein Riegel Orthomol Sport prepare völlig ausreicht, um mich körperlich und geistig fit zu halten. Ich esse dann noch manchmal zusätzlich eine Dattel. Dann trinke ich während des Matches noch mein Elektrolytgetränk Orthomol Sport perform und bin in der Hinsicht gut versorgt. Bei Best of 5 Matches ist es nochmal etwas anders, aber die meisten Spieler kommen ja recht selten in den Genuss von so langen Matches (lacht).
Du nutzt schon lange Orthomol Sport-Produkte. Was hat dich besonders überzeugt?
Ich bin tatsächlich schon über 20 Jahre lang treuer Orthomol Sport-Nutzer. Der erste Grund war natürlich der Bezug aus der Apotheke. Das fand ich außergewöhnlich und hatte für mich als Profi in Verbindung mit dem Eintrag in der Kölner Liste® einen hohen Stellenwert. Das gibt höchstmögliche Sicherheit, dass die Produkte dopingfrei sind. Zum anderen hat mich natürlich die kluge Zusammensetzung überzeugt. Ich war in den 18 Jahren als Profi wirklich nur sehr, sehr selten krank und das führe ich auch auf Orthomol zurück.
Zum anderen sind die anderen Produkte aus der Orthomol Sport-Serie wirklich ideal in puncto Verträglichkeit und unkomplizierte Einnahme.
Wie bindest du welches Orthomol Sport-Produkt in deinen Alltag ein?
Orthomol Sport-Trinkfläschchen sind die Basis für mein Immunsystem. Idealerweise nehme ich meine Tagesration morgens nach dem Frühstück. Vor dem Sport esse ich einen Orthomol Sport prepare-Riegel und während des Trainings nutze ich Orthomol Sport perform. Nach dem Training nehme ich Orthomol Sport protein, das hilft mir echt beim Regenerieren und schützt vor dem Heißhunger danach. Denn heute geht es bei mir neben dem schnellen Regenerieren ja auch darum, mein Gewicht zu halten, damit ich trotz Beruf den jungen Spielern noch eine Challenge geben kann (lacht).