Mindful Running: Wir erklären, was es mit achtsamen Laufen auf sich hat

Mindful Running: Wir erklären, was es mit achtsamen Laufen auf sich hat

Vor dem Laufen noch schnell das Smartphone aufladen, die Playlist zusammenstellen und die letzten Laufzeiten analysieren – so, oder so ähnlich sieht bei vielen die Routine vor der Sport-Einheit aus. Beim Mindful Running kannst Du darauf getrost verzichten – hier geht es nicht um Bestzeiten oder die neueste technische Ausstattung. Läufer:innen fokussieren sich auf sich selbst, den eigenen Körper aber auch auf die Umgebung. Andere äußere Reize z. B. durch Musik oder Telefonate sind dabei tabu, denn sie würden die Achtsamkeit auf den eigenen Lauf beeinträchtigen. Ziele des Mindful Runnings sind Stressabbau und Wohlbefinden durch eine achtsame Art der sportlichen Aktivität.

Wie funktioniert bewusstes Laufen genau?

Mindful Running kombiniert Laufen mit einer Art der Meditation. Viele Übungen ähneln denen des autogenen Trainings, denn auch hier soll Entspannung durch bewusstes „In-Sich-Hineinhören“ erreicht werden. Gerade anfänglich eignen sich Übungen, bei denen Du versuchst, verschiedene Körperteile zu fühlen – Experten sprechen gern von gesetzten Ankerpunkten – die ganz individuell festgelegt werden können.

Du kannst beispielsweise damit starten, bewusst Deine Fußbewegung zu erspüren: Wie fühlt sich das Abrollen an, wie das Abheben vom Boden? Wenn Du diesen Bewegungsablauf spürst, kannst Du danach z. B. in Deine Schulter hineinfühlen. Deiner Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Auch die bewusste Atmung während des Laufens ist ein beliebter Ankerpunkt.

So könnte ein achtsamer Lauf „aussehen“:

  • Handy, Musik und andere Ablenkungen bleiben diesmal zu Hause. Auch eine Uhr könnte störend sein. Beim Mindful Running geht es eben nicht um Bestzeiten.
  • Nimm Dir schon vor dem Lauf vor, dass dies ein bewusster Lauf wird, in dem es vor allem um Dich und Dein Körpergefühl geht.
  • Bevor Du losläufst, halte draußen kurz inne, atme ein paar Mal ganz bewusst ein und aus. Du kannst dabei die Augen schließen, wenn Du möchtest.
  • Danach nimm Dir kurz Zeit Deine Umgebung wahrzunehmen – ganz gleich, ob es das Rauschen des Windes ist oder andere Geräusche der Umgebung.
  • Setze nun die ersten Ankerpunkte, die wir bereits angesprochen haben. Also mache Dir Gedanken, in welche Körperteile Du Dich bewusst hinein fühlen möchtest.
  • Wenn Du Dich jetzt bereit für den Lauf fühlst, kannst Du loslegen, falls nicht wiederhole die Atemübungen bis eine erste Entspannung einsetzt.
  • Beginne nun mit ersten Aufwärmübungen und denke auch hier schon daran, in welche Körperteile Du Dich einfühlen möchtest.
  • Mit Beginn des Laufens kannst Du nun nach und nach Deine Konzentration auf die Ankerpunkte lenken. Dauer und Reihenfolge sind dabei Dir überlassen: So wie Dir es gut tut.
  • Spätestens zum Cool-Down empfiehlt es sich, die bewussten Atemübungen zu wiederholen. Erinnere Dich noch einmal an den Beginn des Laufs und an Deine Intention. Schenke Dir einen Moment der Dankbarkeit und Wertschätzung für die Zeit, die Du Dir für Dich genommen hast. Im Optimalfall fühlst Du Dich jetzt entspannter. Wenn nicht, dann bestimmt das nächste Mal. Es erfordert nur ein bisschen Übung.

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