Unser Orthomol Sport Ausnahme-Triathlet Patrick Lange hat sich auch in diesem Jahr sportlich viel vorgenommen. Eines seiner Highlights sollte der Ironman Hawaii werden, den er 2017 und 2018 gewann. Legendär und unvergessen ist auch sein Streckenrekord von 2018, beim vielleicht härtesten Triathlon-Rennen der Welt.
Dieses Jahr kam jedoch vieles anders und so musste sich natürlich auch Patrick Lange auf die Gegebenheiten einlassen, und seine Trainingseinheiten umstellen. Wie ihm das gelingt, auf welche Erfolgsfaktoren er setzt und viele weitere spannende Antworten findet Ihr hier.
Das Corona Virus hat die Welt verändert, wie gehst Du mit der Situation um? Was hattest Du Dir sportlich für das Jahr 2020 vorgenommen?
Als Sportler lernt man recht schnell sich an veränderte Bedingungen anzupassen und das Beste aus der Situation zu machen. Nichtsdestotrotz ist die aktuelle Situation eine ganz besondere Herausforderung – für alle von uns! Ich möchte dieses Jahr daher als Möglichkeit sehen, um an meinen Schwächen zu arbeiten. Ich habe durch die abgesagten Rennen und Trainingslager und dem damit einhergehenden verringerten Reiseaufwand deutlich mehr Zeit, die ich sinnvoll in meinen Sport investieren kann.
Welche Konsequenzen haben abgesagte Rennen und natürlich die Verschiebung des Ironman Hawaii?
Rennen sollten erst dann wieder stattfinden, wenn entsprechende Konzepte zum Schutz aller Beteiligten vorliegen. Solange dies nicht der Fall ist, finde ich es absolut richtig Veranstaltungen zu verschieben. Ich hoffe allerdings sehr, dass sich der Triathlon an Sportarten wie dem Radsport oder Fußball orientiert und Konzepte ausarbeitet, die es uns Sportlern wieder ermöglichen unserer größten Leidenschaft und unserem Beruf nachzugehen.
Du hast beim Ironman 2019 eine wahnsinnige Schwimmleistung gezeigt und musstest dann leider krank aussteigen. Kannst Du jetzt – mit ein bisschen Abstand – auch etwas Positives aus dem Rennen ziehen?
Absolut! Ich habe viel aus diesem Rennen gelernt, und nehme diesen Erfahrungsschatz gerne für die Zukunft für mich mit.
Inwiefern musstest Du Dein Training wegen der Krise umstellen?
In den ersten Wochen fiel bei mir aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen das Schwimmtraining komplett flach. Diese Zeit habe ich vor allem genutzt, um an meiner Athletik zu arbeiten. Glücklicherweise sind wir in Salzburg von Ausgangsbeschränkungen ansonsten verschont geblieben und ich musste kaum weitere Auswirkungen auf mein Training hinnehmen.
Triathlon wird stetig beliebter, welche Tipps hast Du für Neueinsteiger?
Verliert nicht den Spaß an diesem tollen Sport und lasst euch von den ganzen Zahlen und Daten nicht verrückt machen.
Ist es richtig, dass es gerade beim Schwimmen manchmal „rabiat“ zugeht?
Wirklich rabiat würde ich es nicht nennen, allerdings kann es durchaus im Eifer des Gefechts dazu kommen, dass der ein oder andere Arm oder Fuß mal im Gesicht landet. Gerade bei Massenstarts kann man sich nur schwer aus dem Weg gehen. Derartiger Körperkontakt kann zu Beginn befremdlich wirken. Je häufiger man solchen Situationen allerdings ausgesetzt ist, desto mehr gewöhnt man sich daran.
Welche Rolle spielt neben der körperlichen Fitness die Psyche als Erfolgsfaktor – gerade während eines Rennens?
Ich denke, dass die Psyche nach wie vor von vielen unterschätzt wird. Wir bewegen uns gerade im Profisport auf einem derart hohen Niveau, dass bereits 1% Leistungssteigerung über Sieg oder Verlust entscheiden können. Egal wie körperlich fit man auch an einer Starlinie stehen mag, spielt der Kopf an diesem Tag nicht mit, dann wird man das Rennen kaum gewinnen können.
Was sind Deine sportlichen Erfolgsfaktoren (z.B. Regeneration, Ernährung)
Ich achte auf ausreichend Schlaf und eine Ernährung, die meinen Energiebedarf ausreichend deckt. Beide Aspekte spielen eine wertvolle Rolle, wenn es darum geht sich möglichst schnell wieder von einer Trainingseinheit zu erholen.
Lieber Patrick, wir danken Dir für das Gespräch.